Schmid, Johann Peter (1801–1861) Luitenant
Mein erster Besuch galt meinem alten Regimentskameraden und Kollegen Leutnant S. [Peter Schmid].
Zufällig traf ich ihn zu Hause an, obwohl er kürzlich noch abwesend gewesen war. Aufgrund des anhaltenden Regens war er jedoch früher nach Hause zurückgekehrt. Was für ein Unterschied zu früher! Der Mann ist so gealtert und sein Haar ist ganz grau. Zu meiner Zeit hatte er ein rosiges und frisches Aussehen, aber jetzt sieht er aus wie ein alter Mann. Er hatte gehört, dass ich wieder im Land war, aber hier ist es nicht üblich, einen neu angekommenen Freund zu besuchen. Es ist Sache des Neuankömmlings selbst, sich bei seinen Freunden oder Bekannten zu melden.
Seine Frau, eine liebe und freundliche Frau, hatte sich kaum verändert. Sie sah immer noch sehr gut und jung aus. Beide waren außerordentlich höflich und freundlich. Während wir Erfrischungen zu uns nahmen, waren wir so sehr damit beschäftigt, Geschichten auszutauschen, dass wir unzählige Themen ansprachen. Leider vergingen diese viel zu schnell, um sie alle gründlich zu besprechen.
Er erzählte mir, dass er viel Unannehmlichkeiten durch Leutnant B. [möglicherweise Johann Ulrich Blumer] gehabt habe, der manchmal ein unregelmäßiges Leben führte und seinen Verpflichtungen bei der Ausbildung von Rekruten nicht immer nachkam. B. war manchmal grob und unvernünftig, aber als ehemaliger Kampfgefährte wollte er ihn nicht streng oder hart angehen. Um jedoch alle Einmischungen und Unannehmlichkeiten zu vermeiden, hatte er die Funktion des Direktors des Waffenarsenals an seinen Sohn übertragen. Diese und andere unangenehme Erfahrungen hatten ihn vorzeitig altern lassen und sein Haar frühzeitig grau werden lassen. Jetzt lebte er jedoch wieder viel fröhlicher und glücklicher als zu der Zeit, als er noch Direktor war. Sein Leben ist jetzt weitgehend auf sich selbst ausgerichtet, wie es bei vielen Familien hier üblich ist. Obwohl er sich finanziell keine Sorgen machen muss und ein stattliches Haus besitzt, scheint er dennoch nicht in vollem Umfang zu genießen, was ihm seine Mittel bieten könnten.
Sein Sohn, der kürzlich zum zweiten Mal geheiratet hat, wohnt in einem Teil desselben Hauses. Ich hätte gerne seinen Sohn kennengelernt, aber leider war er nicht zu Hause.
Nach ein paar Stunden gemütlicher Zusammensein begleitete er mich ein Stück auf meinem Weg nach Schwanden.