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Mollis : 25 juni - 18 aug. 1854
Leuzinger, Abraham (1806-1890) Auf den Mürli
Hij woonde hier met zijn drie dochters.
Margaretha Leuzinger (1836-)
Elsbeth Leuzinger (1844-1913)
Anna Maria Leuzinger (1848-1917)
Sophie Müller zag hen in Zürich: Zürich: 22 en 23 augustus 1858
25. Juni 1854:
Um drei Uhr wollte ich noch einen Antrittsbesuch bei meinem Vetter, Herrn Leuzinger, auf dem Mürli machen. Ich stieg ein paar Stufen hinauf und zog an der Glocke. Oben öffnete sich ein Fenster, und eine junge Damenstimme rief: „Wer ist da?“ Wir konnten einander nicht sehen, da über dem Treppenpodest ein kleines Vordach hing. Ich antwortete nicht – und die Tür blieb geschlossen. Ich klingelte erneut, und wieder rief das Stimmchen. Wieder schwieg ich. Ich hörte, wie das Fenster zugemacht wurde, und nachdem ich noch einen Moment gewartet hatte, ging ich die Stufen wieder hinunter.
Durch eine Hintergasse kam ich zurück auf die Wies, wo wir uns gegenseitig scherzhaft über mein kleines Abenteuer lustig machten.
Ich konnte einfach nicht verstehen, warum man sich so ängstlich weigerte, die Tür zu öffnen – zumal es Sonntag war, mitten am Tag, und die umliegenden Häuser hell erleuchtet. Andere Länder, andere Sitten!
Sie werden es sicherlich bereuen, wenn sie später erfahren, dass Herr Doktor umsonst geklingelt hat!
28. Juni 1854:
Ich machte mich auf den Weg „auf den Mürli“ – auf einen kleinen Trunk zum Trost. Erinnern Sie sich noch an Sonntag, den 25. Juni? Damals hatte ich an die Tür geklopft, und auf die Frage „Wer ist da?“ hatte ich nicht geantwortet – also blieb die Tür geschlossen.
Bei meiner Ankunft wurde ich nun herzlich empfangen, und die drei Schwestern entschuldigten sich sofort für den Vorfall vom letzten Sonntag. Sie hätten damals nicht gewusst, wer vor der Tür stand, da ich nichts gesagt hatte. Schon bald fühlte ich mich wohl in der Gesellschaft dieser drei freundlichen Schwestern – wobei die älteste und die jüngste ganz besonders anmutige junge Damen sind. Leider, nach der Tradition dieses Landes, werden wohl einige von ihnen unverheiratet bleiben.
[...]
Ich hatte eine sehr angenehme Unterhaltung mit den drei lieben Cousinen. Schließlich erschien auch ihr Vater. Die Mutter und der Bruder sind schon vor einigen Jahren verstorben. Unser Gespräch wandte sich bald wieder den alten Zeiten zu: wie ich vor dreißig Jahren oft bei ihnen war, als sie noch in der Wies wohnten. Meine Schwester Luzia hatte 1825 mehrere Monate dort bei ihnen gewohnt. Nach dem Versprechen, sie bald wieder zu besuchen, nahm ich Abschied und eilte zurück zu Onkel Conrad in die Wies.
6. August 1854:
Nach dem Gottesdienst machte ich einen kurzen Besuch bei der Familie Leuzinger auf dem Mürli – etwas, das hier noch nicht so üblich ist. Die Familie war freundlich und gastlich, fühlte sich aber ein wenig verlegen, weil sie mir nichts anbieten konnte. Ich erfuhr, dass sie am Nachmittag vorhatten, die Fabrik zu besuchen, bei Onkel und Tante.
18. August 1854:
Nach dem Mittagessen in der Wies ging ich um zwei Uhr „auf den Mürli“, wo ich von der Familie Leuzinger zu einer Kaffeestunde eingeladen worden war. Mit heiterer Freude erzählte ich den drei lieben Schwestern von meinen Reisen und den Abenteuern, die ich unterwegs erlebt hatte.
Die älteste hatte in der Fabrik gehört, dass ich dort etwas über die biologische Kraft erzählt hätte, die beim Turm von Meiringen zum Einsatz gekommen sein soll. Alle drei baten mich so eindringlich, ihnen diese Legende ebenfalls zu erzählen, dass ich unmöglich ablehnen konnte – und auch gar nicht wollte.
Sie hörten aufmerksam zu, auch wenn sie die Geschichte vom Umstürzen des Turms für reichlich übertrieben hielten. Doch mussten sie zugeben, dass sie selbst in jener unruhigen Zeit viele schwere Türme gesehen und zum Teil sogar daran mitgearbeitet hatten – und darum hielten sie daran fest, dass dieser Tanz kein bloßes Märchen sei.
Sie hatten auch schon gehört, dass ich kürzlich einen heftigen Wortwechsel mit meinem Bekannten C.S. gehabt hatte, der ein entschiedener Befürworter der Sache ist und nicht fassen kann, dass jemand noch an der Echtheit einer Handlung zweifeln könne, die so offen und vor aller Augen stattgefunden habe.
Bei diesem Herrn, so erzählten sie weiter, wohnt ein Dienstmädchen, das nach wie vor die schwersten Arbeiten verrichtet, dabei aber manchmal so nervös wird, dass man sie regelmäßig davon entbinden muss.
Was den Vorfall mit dem Turm betrifft, wollten sie sich allerdings noch zu keinem endgültigen Urteil hinreißen lassen.
Bis sechs Uhr jedenfalls habe ich mich dort köstlich unterhalten.