3 juli, 21 en 22 aug. 1854
Blumer, Johann Ulrich, (1807-1890).
Ich bat meinen Freund [Kneipenwirt B. in Schwanden], Leutnant Blumer, der doch oft hierherkam, herbeizurufen, ohne ihm dabei etwas aufzutragen.
Er kam schnell und erkannte mich zunächst nicht. Er sah ausgezeichnet aus, obwohl er statt Bier oder Wein nur Wasser mit Zucker trank. Nachdem ich mich ihm vorgestellt hatte, freute er sich sehr, mich nach so langer Zeit und völlig unerwartet wiederzusehen.
Wir kamen sofort in ein lebhaftes Gespräch, in dem wir Erinnerungen an unsere Zeit in Willemstad, Philippeville und Mariënburg austauschten. Unsere alten Freuden und Erlebnisse aus diesen Orten und Zeiten wurden wieder lebendig, und so verbrachten wir einige Stunden damit, unsere jungen Jahre in angenehmer Erinnerung wieder aufleben zu lassen.
Danach spazierten wir zu dritt ins Kleinthal, über einen neuen, wunderschönen Kunstweg [moderne Straße] entlang des Flusses Sernf, wo seit meinem letzten Besuch viele Fabriken gebaut worden waren.
21. August
Gegen halb zehn kam ich bei Gastwirt B. in Schwanden an, wo ich fragte, ob mein Freund Leutnant B. (Johann Ulrich Blumer) Lust und Zeit hätte, gemeinsam einen Spaziergang im Kleinthal zu machen. Wir hatten bereits am 3. Juli darüber gesprochen.
Bald darauf erschien mein Freund Blumer, und mit großer Freude begannen wir unsere Wanderung. In diesem Tal, wo vor zwanzig Jahren noch ein schwer begehbarer Eselspfad verlief, liegt nun eine schön angelegte Straße, auf der man mühelos mit Pferd und Wagen fahren kann.
[…]
22. August Mein Freund Blumer und ich beendeten unser politisches Gespräch (über die Schweizer Kapitulationen und die Schweizer Regimenter im Dienste ausländischer Fürsten).
[…]
Dann verabschiedete ich mich von meinem geselligen und sehr herzlichen Freund, Leutnant Blumer, der so lange Teil unserer Kompanie war, Leutnant wie ich. Beim Abschied sagte ich: „Leutnant tout-juste” – gerade erst befördert – auf baldiges Wiedersehen!